Reise- und Situationsbericht Februar 2005
Der 16.12.04, ein Vollmondtag, sollte das Leben in dem Dorf Sumede Gama auf der Halbinsel von Trimcomalee an Sri Lankas Ostküste für immer verändern…

Um 09.15 Uhr Ortszeit erreichte die erste Tsunamiwelle durch die schmale Meeresöffnung das 1200 Seelen-Dorf Sumede Gama und zerstörte es für immer.
Das „nur“ 2 Menschen das Inferno nicht überlebten grenzt an ein Wunder. Unter den meist aus Fischern bestehenden Bewohnern leben 25 Taucher, die bis zur Erschöpfung immer und immer wieder in die tödliche braune Flut hinabtauchten um Menschleben um Menschenleben an die Oberfläche zu retten. Frauen, Kinder, alte Menschen, jeder der laufen konnte, flüchtet sich in den oberhalb des Dorfes gelegenen Buddhistischen Tempel.

Nach einer Stunde gab das Meer den geschundenen Ort wieder frei. Die Schäden waren unbeschreiblich. 34 Familien haben ihr Haus komplett verloren, die anderen sahen nach ihrer Rückkehr unterspülte Fundamente, eingedrückte Mauern und beschädigte Dächer. Viele der rund 300 Familien sind ehemalige Flüchtlinge, die durch die jahrelangen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Tamilischen Rebellen und den Regierungstruppen hier in den Sümpfen der Lagune von Trincomalee eine äußerst escheidene Unterkunft gefunden hatten. Jetzt wurden sie ein zweites Mal heimgesucht.